Ruttershausen ist ein Stadtteil der Stadt Lollar im mittelhessischen Landkreis Gießen.
Die Gemeinde war bis Ende 1971 eine eigenständige Gemeinde. Ruttershausen hat etwa 1.200 Einwohner (Stand 2011) und liegt zwischen den Universitätsstädten Gießen und Marburg unmittelbar an der Lahn, 10 km nördlich von Gießen, 22 km südlich von Marburg.
Ruttershausen Stadt Lollar Koordinaten: 50° 39′ 42″ N, 8° 42′ 38″ O | | | |
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Höhe: | 169 m ü |
Fläche: | 2,69 km² |
Einwohner: | 1.084 (Stand: 31.12.2023) |
Bevölkerungsdichte: | 430 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35457 |
Vorwahl: | 06406 |
Der Ort wurde bereits 1256 erstmals urkundlich erwähnt als „Ruthartishusen“, wahrscheinlich geht die Gründungszeit bereits zu fränkischer Zeit zurück.
Das Gebiet um Lollar und Staufenberg war schon in der Altsteinzeit von Neandertalern besiedelt. Dafür gibt es mehrere archäologische Belege, insbesondere die Funde vom Totenberg beim nahe gelegenen Staufenberg-Treis (datiert 120.000–80.000 v. Chr.).
Für Ruttershausen selbst wird als frühester Fund eine Axt aus der Jungsteinzeit genannt, die auf die Zeit zwischen 4000 und 3000 v. Chr. datiert wurde. Allerdings sind weder der genaue Fundort, noch der Zeitpunkt des Fundes bekannt, vermutlich ging diese Information nach dem 2. Weltkrieg verloren.
Das Gebiet um Ruttershausen gehörte während der fränkischen Zeit (600–800 n. Chr.) zum Oberlahngau. Der Verwaltungssitz war seinerzeit auf der Amöneburg. Als untere Verwaltungseinheit bestand möglicherweise schon das später sogenannte Centgericht Kirchberg. Der Kirchberger Felsen über der Lahn, auf dem heute die um 1500 erbaute spätgotische Hallenkirche steht (siehe Kirchberg), wurde wahrscheinlich bereits in vorchristlicher Zeit als germanische Kult- und Gerichtsstätte genutzt.
Der Ortskern und Siedlungsschwerpunkt liegt westlich der Lahn. Zur Gemarkung Ruttershausen gehört der Kirchberg östlich der Lahn mit einer kunsthistorisch bedeutsamen spätgotischen Hallenkirche, die die Hauptsehenswürdigkeit des Ortes darstellt.
Der Kirchberg war ein früher auch ein Gerichtsort und das Zentrum eines Kirchspiels, dem außer Ruttershausen etliche umliegende Dörfer und Gemeinden angehörten.